Holziges Plastik

Wie Bakterien unseren Plastikmüll reduzieren können

Plastik, Plastik, Plastik. Wohin das Auge reicht finden wir den beliebten und leider auch sehr schädlichen Kunststoff. Egal ob in den tiefsten Ozeanen oder auf den höchsten Bergen dieser Welt. Egal ob im Trinkwasser oder sogar in unserem Blut. Überall kann man Plastik sehen oder nachweisen.

Auf der Suche nach Ersatz für erdölbasiertes Plastik ist ein EU-Forschungsprojekt „Bionanopolys“ ins Leben gerufen worden, das erste vielversprechende Ergebnisse präsentieren kann. Der Ansatz des Projekts ist es, dass Bakterien aus Biomasse (wie z.B. Holz) Biopolymere und damit Plastik aufbauen können.1

Wie das ungefähr funktionieren soll?

Biomasse (meist Holzabfälle) muss zuallererst durch Hitze und Druck enzymatisch aufgespalten werden. Heraus kommt eine wässrige Lösung, die vor allem Holzzucker und Glukose enthält. Diese süße Lösung wird dann an Bakterien verfüttert, die sich etwa alle vier Stunden verdoppeln und dann Biopolymere bzw. Bausteine dafür aufbauen können. Allerdings müssten für die restlichen 10 – 20% meistens noch weitere Polymere hinzugesetzt werden, um die Eigenschaften des Bioplastiks zu verbessern.2

Dennoch können die Biopolymere rückstandsfrei und problemlos innerhalb von drei Monaten abgebaut werden. Und auch für uns ist es unschädlich und unverdaulich.

Bislang ist das Bioplastik noch rund fünfmal teurer als herkömmliches Plastik. Doch angesichts der aktuellen Rohölpreise, könnte auch diese Kostenrechnung bald aufgehen und den Weg für holziges Plastik freimachen.3


Quellenangaben:

1 Derstandard.at: Bakterien können Holzabfälle in Kunststoff umwandeln:
https://www.derstandard.at/story/2000136746700/bakterien-koennen-holzabfaelle-in-kunststoff-umwandeln
(abgerufen am 08.07.2022)

2 Ebd.

3 Ebd.