Klimafreundliches Carbon

Wie die Innovation den Betonverbrauch drastisch reduzieren könnte

Beton ist überall. Er ist ein essentieller Bestandteil unseres Lebens und jeden Tag sitzen Millionen von Menschen in Deutschland in vier Wänden, die genau aus diesem Baustoff bestehen. Doch Beton hat ein großes Umweltproblem. So werden 8 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen durch die Zementherstellung verursacht.1

Eine Zahl, die wir angesichts der Klimakrise dringend reduzieren müssen. Forschende aus Dresden haben jetzt einen neuen Ansatz erforscht, der die Baubranche revolutionieren könnte.

Wie das funktioniert? Indem Stahl durch Carbon ersetzt wird. Was das mit Beton zu tun hat?  

Nun ja. Damit Häuser halten und das Konstrukt seine Form findet, werden Stahlskelette installiert, die aufgrund der Rostgefahr leider bislang sehr dick mit Beton ausgegossen werden müssen. Die TU Dresden kam nun auf die clevere Idee, den Stahl mit Carbon zu ersetzen, der diese Betonummantelung nicht benötigt. So könnten 50 Prozent des Betonverbrauchs gespart werden. Denn Carbon, ein Faser-Kunststoff-Verbund, kann nicht rosten. Somit kann durch Carbonbeton die Hälfte des Materials bereits jetzt gespart werden und in Zukunft dank neuer Konstruktionsprinzipien bis zu 80 Prozent.2

Ein weiterer sehr spezifischer Vorteil liegt darin, dass ein geringerer Anteil für den Carbonbeton im Gegenteil zu herkömmlichem Beton aus nicht basischem Beton sein kann. Da basischer Beton sehr viele CO2-Emissionen verursacht, können so allein in der Herstellung Treibhausgase eingespart werden.3

Außerdem bietet der leichtere Carbonbeton großes Potential in der Sanierung. Decken und andere lastenanfällige Konstruktionen wie Brücken, können durch den leichteren Baustoff viel einfacher saniert werden.  

Das geringe Gewicht führt außerdem dazu, dass sich Architekt:innen über neue Freiheiten und Entwurfsmöglichkeiten freuen dürfen. Und das Beste: Das neue Haus der Zukunft kann noch viel länger halten, da Carbon eben nicht rostet.4

Laut TU Dresden ist Carbonbeton durch die Materialeinsparungen schon heute nicht teurer als Stahlbeton und in letzter Zeit durch die gestiegenen Rohstoffpreise auch wirtschaftlicher geworden. Die ersten Carbonbeton-Gebäude sind bereits in Dresden und Leipzig in Planung. Sobald die Normen und Richtlinien voraussichtlich nächstes Jahr in Kraft treten, steht der Zukunft des Bauens nichts mehr im Wege.

Wir sind gespannt, wann Carbonbeton in unseren Häusern zu finden sein wird.