Tiny Forest statt Tiny House

Wie Miyawaki Wälder das Klima schützen könnten

Tiny Häuser kennt inzwischen (fast) jede:r. Doch habt ihr schon einmal von Tiny Forests gehört? Nein? Dann aufgepasst.

Tiny Forests und ihre Befürworter:innen setzen sich dafür ein, das verdrängte Grün wieder zurück in die Stadt zu bringen. Helfen soll dabei die sogenannte Miyawaki-Methode des japanischen Botanikers Akira Miyawaki, bei der einheimische Sträucher und Bäume auf engem Raum gepflanzt werden, um das Wachstum zu beschleunigen. Die Methode verspricht laut Befürworter:innen, dass die Bäume bis zu zehnmal schneller wachsen als in einem natürlichen Wald.1 Ein beeindruckender Wert.

Und die kleinen Wäldern erfreuen sich mittlerweile sogar weltweiter Beliebtheit. So gibt es Projekte in Nordamerika, Asien und auch in Deutschland. In Hamburg will der Verein „Citizens Forests Miniwälder“ so nicht nur Vögeln, Kleinsäugern und Insekten eine neue Heimat geben, sondern auch CO₂ binden und so die Klimakrise bekämpfen.

Auch Wissenschaftler:innen aus den Niederlanden unterstützen diesen Ansatz und kommen zu dem Ergebnis, dass in ausgewählten Miyawaki-Wäldern die Artenvielfalt durchschnittlich 18-mal größer sein kann und laut Berechnungen aus Belgien könnten 100 qm2 Miyawaki-Wald die jährlichen Kohlenstoffemissionen eines durchschnittlichen Europäers speichern.2

Alles paletti? Nicht ganz. Denn es gibt auch Kritik, dass der Beitrag für den Klimaschutz nur marginal sei. Zudem sei das wissenschaftliche Fundament noch zu schwach und viele Fragen noch nicht beantwortet wie z.B. der Effekt des schnellen Wachstums auf die langfristige Gesundheit und Qualität der Bäume.3

Wir finden: Dennoch scheinen die Tiny-Forest Projekte ein spannendes Forschungsfeld zu sein und jedes weitere Projekt kann wertvolle, neue Erkenntnisse liefern.


Quellenangaben:

1 Fluter.de: Das nächste kleine Ding:
https://www.fluter.de/miyawaki-tiny-forrest-jordanien
(abgerufen am 01.02.2023)

2 Ebd.

3 Ebd.