Artenvielfalt als Audio

Wie man mit KI die Artenvielfalt untersuchen kann

Neben der Klimakrise, die in der medialen Wahrnehmung oft alles überlagert, gibt es leider noch eine weitere Krise, die eng damit verbunden ist: Die Biodiversitätskrise. 

Allein in Deutschland sind 35 Prozent der einheimischen Tierarten bestandsgefährdet und rund 34.000 Arten sind vom Aussterben bedroht.1

Alarmierende Zahlen, die wir möglichst schnell in den Griff bekommen müssen, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten.

Doch wie misst man den Fortschritt von Projekten, die versuchen die Artenvielfalt wieder zu erhöhen?  Wie kann man beurteilen, ob aus einem tristen Monokulturwald wieder ein artenreicher Wald wird? 

Eine Lösung könnte mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) implementiert werden. Dabei werden Aufnahmegeräte in solchen Gebieten installiert und der aufgenommene Sound verrät, wie viele Tiere wiedergekehrt sind.

Forscher:innen nutzen dabei Studienergebnisse, die besagen, dass man anhand von Tierlauten analysieren kann, wie sich die Artenvielfalt entwickelt. Ein Pilotprojekt wurde im Regenwald Ecuadors durchgeführt, wo eine ehemals zerstörte Fläche wiederaufgeforstet wird. Und die Ergebnisse waren vielversprechend. Die Sounddaten bildeten wunderbar die Rückkehr der Biodiversität ab.2

Die entwickelten KI-Modelle sollen nun verbessert und auf anderen Flächen wie im Bayerischen Wald angewendet werden. In Zukunft könnten sie so zu zentralen Instrumenten der Biodiversitätsüberwachung werden und vor allem Aufforstungsprojekte noch besser überwachen. Denn oftmals ist nicht klar, ob tatsächlich ein diverser und artenreicher Wald entsteht.3

Wir hoffen, dass die Aufnahmegeräte schon bald wieder voll mit Lauten von fröhlichen Vögeln gefüllt werden.