Gedruckte Gebäude

Wie ein komplettes Wohnviertel aus dem 3D-Drucker entstehen kann

3D-Drucker erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auch in der Bauindustrie hat die neue Technik Einzug gehalten und einzelne Häuser können so innerhalb Stunden hochgezogen worden. In Kenia soll nun die erste komplette Wohnsiedlung „gedruckt“ werden. Das Projekt hat das Ziel, perspektivisch erschwingliche Wohnungen in Kenia zu bauen, um die Wohnungsnot im Land zu lindern.1

Die ersten zehn von insgesamt 52 Einfamilienhäusern sind bereits fertiggestellt. Der 3D-Drucker, der für dieses Projekt verwendet wird, ist laut Bauverantwortlichen der schnellste Konstruktionsdrucker auf dem Markt. Er kann pro Sekunde einen Meter Material auftragen und innerhalb von nur 18 Stunden die Wände der kleinen Häuser drucken.2

Die Kosten der Häuser mit zwei Schlafzimmern liegen bei etwa 29.000 US-Dollar. Ein sehr hoher Preis in Kenia. Das Ziel der Investor:innen ist es jedoch, die Baukosten weiter zu senken und letztendlich Häuser zu einem Preis anzubieten, der um 20 Prozent unter den Kosten von herkömmlichen Häusern liegt.3

Laut einigen Expert:innen kann der 3D-Druck im Gebäudebau in Zukunft nicht nur kostengünstiger, sondern auch umweltfreundlicher sein. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die Nachteile in der teuren Betonherstellung und seiner Ökobilanz, der komplexen Technologie und den höheren Gesamtkosten im Vergleich zu traditionellen Häusern sehen.4

Wir finden, dass der 3D-Druck von Häusern eine spannende Entwicklung. Dafür müssen zukünftige Projekte allerdings erst noch das ökonomische und ökologische Potenzial der 3D-Gebäude belegen. Ansonsten droht der 3D-Häuserbau eine teure Spielerei zu bleiben.


Quellenangaben:

1 T3n.de: Häuser aus dem 3D-Drucker: Hier wird ein komplettes Wohnviertel „gedruckt“:
https://t3n.de/news/haeuser-aus-dem-3d-drucker-komlettes-viertel-kenia-1536428/
(abgerufen am 13.03.2023)

Ebd.

3 Ebd.

4 Ebd.