Pfiffige Papierbatterie

Ein Konzept aus der Schweiz könnte den Batteriemarkt revolutionieren

Die ganze Welt redet von unseren großen Stromspeicherproblemen. Meist geht es dabei um Wasserstoff, mächtige Lithium-Ionen-Akkus oder neuartige Feststoff- und Sodiumbatterien. Komplexe und riesige Speicherlösungen, die auf jeden Fall gebraucht werden. 

Doch was ist eigentlich mit unseren kleinen Stromspeichern, den „klassischen“ Batterien?  

Noch immer sind diese Lithium-Ionen Akkus in vielen Elektrogeräten enthalten. Weil Lithium jedoch ein kostbarer und energieintensiver Rohstoff ist, der unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen in vielen Ländern dieser Welt gewonnen wird, haben Schweizer Forscher:innen ein Konzept für eine neue Batterie entworfen, die vor allem aus Papier und Zink besteht und somit umweltverträglicher ist als ihr derzeitiges Pendant.

Die Machbarkeitsstudie aus der Schweiz fand heraus, dass diese Batterie fast so viel Volt (1,2) abgeben kann wie eine herkömmliche AA-Alkaline Batterie (1,5).1

Wie das funktioniert?

Der Strom wird durch einen kleinen Papierstreifen gespeichert, der mit speziellen Tinten versehen ist. Zudem ist auf dem Streifen Kochsalz und das kürzere Ende wird mit einer Wachsschicht versehen.2

Als Kathode (negatives Ende der Batterie) dienen Graphitflocken, die in einer Art der Tinte enthalten sind. Die Kathode (positives Ende) besteht aus einer anderen Tinte, in der Zinkpulver enthalten ist. Verbunden werden beide Enden mit einer weiteren Tinte und zwei Drähten am gewachsten Ende.3

Aktiviert wird die Batterie mit Wasser, das das Salz auf dem Papier löst und damit Ionen freigibt, die sich verteilen, am negativen Ende Elektronen freisetzen und damit die Batterie aktivieren. Werden die Drähte dann an ein elektronisches Gerät angeschlossen, wird der Kreislauf vollendet und die Elektronen wandern vom negativen zum positiven Ende bevor sie abschließend an den Sauerstoff der Umgebungsluft übertragen werden.4

Eine geniale Idee, die allerdings noch im Prototypstatus ist und einige Zeit brauchen wird. Dennoch sind wir optimistisch, dass wir zukünftig eine leicht entsorgbare Alternative zur aktuellen Batterie haben könnten.


Quellenangaben:

1 Mdr.de: Aus Papier und zum Wegwerfen: Völlig neue Batterie-Art entwickelt:
https://www.mdr.de/wissen/neue-batterie-aus-papier-wasser-drauf-strom-fliesst100.html?ct=t%282022_08_02%29&mc_cid=e766c9d0fb&mc_eid=b9f7de0c1b
(abgerufen am 07.08.2022)

2 Ebd.

3 Ebd.

4 Ebd.