Tierische Architekten

Was wir von Termiten lernen können

Termiten sind wuselige, kleine Lebewesen. Viel ist über sie bekannt, doch die wenigsten würden wohl vermuten, dass sie geniale Architekten sind.

Denn sie machen sich bei ihren Termitenhügeln einen Effekt zunutze, der auf natürliche Art und Weise für Wärme und Kühlung sorgt. Den sogenannten „Kamineffekt“.

Doch wie funktioniert das?

Termitenhügel enthalten viele Poren und Öffnungen – darunter einen offenen Schornstein im Zentrum, der mit dem höchsten Punkt des Hügels verbunden ist.

Durch diesen wird ein Kamineffekt erzeugt, indem kalte Luft durch Öffnungen in den unteren Schichten angesaugt wird und die warme, leichtere Luft nach oben steigt.1

Die erwähnten löchrigen Außenwände sorgen zudem dafür, dass die Luftqualität gut bleibt, indem Gase wie Methan oder CO2 durchgelassen werden. Allerdings sind die Löcher so klein, sodass nur Gase entweichen können und gleichzeitig das Konstrukt widerstandsfähig gegen den Druck der Luftströme im Innenbereich ist.2

Genial, oder?

Und auch die menschliche Architekturwelt hat bereits einige „Termiten-Gebäude“ hervorgebracht. So nutzt ein Campus in Kenia erfolgreich den Kamineffekt. In den unteren Etagen wird Frischluft durch kleine Kippfenster hineingelassen, die dann die warme Luft im Gebäude durch den Kamineffekt nach oben verdrängt. Diese kann entweichen und somit wird das Gebäude ganz natürlich gekühlt.

Je nach Gebäudeart kann so ein Drittel der Energie oder rund 85 % des Elektrizitäts- und Gasverbrauchs gespart werden.3

Wir finden: Eine coole Sache!

Im wahrsten Sinne des Wortes.


Quellenangaben:

1 Enorm Magazin: Diese Insekten sind Klima-Techniker:
https://enorm-magazin.de/lebensstil/nachhaltiges-bauen/termiten-diese-klima-hochhaeuser-stehen-mitten-in-der-wueste
(abgerufen am 01.06.2022)

2 Ebd.

3 Ebd.