Wasserspender aus Wasserdampf

Wie aus Meerwasser Trinkwasser wird

Trinkwasser ist in vielen Regionen der Erde bereits jetzt knapp und wird durch den Klimawandel in Zukunft noch knapper werden. Eine Studie der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat gezeigt, dass viele Gebiete an den Küsten betroffen sind, da das Meerwasser sich schlecht für die Trinkwassergewinnung eignet.1

Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben Wissenschaftler:innen der University of Illinois ein neues System konzipiert, das den natürlichen Verdampfungsprozess der Meere zur Trinkwassergewinnung in trockenen Küstenregionen nutzt.2

Das Konzept besteht darin, den Wasserdampf über dem Meer einzufangen und dann über ein Rohrsystem an Land zu bringen. Anschließend kondensiert der Dampf und kann zu Trinkwasser werden. Um das Potential des Konzepts zu untersuchen, haben die Forscher das Trinkwasserbedürfnis von 14 Metropolen simuliert, darunter Rom, Barcelona, Abu Dhabi und Los Angeles. Sie berechneten, dass eine einzige Anlage zwischen 37,6 Milliarden und 78,3 Milliarden Liter salzfreies Trinkwasser jährlich produzieren könnte.3 Eine unglaubliche Zahl!

Doch was macht das Konzept so vielversprechend?

Das Konzept hat den Vorteil, dass es keine salzigen Rückstände hinterlässt und weniger Energie benötigt als herkömmliche Entsalzungsanlagen. Es ist jedoch auch mit einigen Herausforderungen verbunden. So erfordert das Konzept eine gigantische Anlage, die 100 Meter hoch und mehrere Kilometer lang sein müsste sowie riesige Mengen an nachhaltigem Strom. Und dieser ist ja bekanntlich noch immer nicht in großen Mengen verfügbar.4

Trotzdem könnte es eine vielversprechende Lösung für die Trinkwassersicherung in trockenen Küstenregionen darstellen und dem wachsenden Problem des Wassermangels entgegenwirken.


Quellenangaben:

1 Forschung und Wissen: Wasserdampf der Ozeane soll Trinkwasser werden:
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/technik/wasserdampf-der-ozeane-soll-trinkwasser-werden-13376971
(abgerufen am 25.01.2023)

2 Ebd.

3 Ebd.

4 Ebd.