Wundersames Wundergras

Wie uns die Miscanthus-Pflanze beim Klimaschutz unterstützen kann

Einen wunderschönen Mittwoch Euch allen und ein freudiges Hallo in die Runde. Und diese Freude kommt nicht von ungefähr. Denn beim gestrigen Spaziergang ist mir aufgefallen: Die Tage werden endlich wieder länger. 
 
Und Länge ist genau das richtige Stichwort für unser heutiges Thema. Denn obwohl unsere Rubrik „klein, aber oho“ heißt, machen wir heute für die gar nicht so kleine Miscanthus-Pflanze eine Ausnahme. Diese wächst nämlich bis zu vier Metern hoch und bis zu fünf Zentimeter an nur einem Tag!
 
Gleichzeitig ist die Pflanze ein Klimawunder, das uns beim Weg in eine klimaneutrale Welt helfen kann. Denn das auch als Elefantengras bekannte Riesen-Chinaschilf kann auf einem Hektar sechs- bis siebentausend Liter Heizöl substituieren1.
Die in Pellets-Form gepressten Miscanthusblätter können als nachwachsender Energielieferant helfen, den Heizölbedarf eines Hauses um bis zu 90 Prozent zu minimieren2.

Und das Beste dabei: Die Miscanthus-Pflanze wächst wie eine Kartoffel. Aus Wurzelresten werden neue Pflanzen, die dann 20 bis 25 Jahre mit gleichem Ertrag geerntet werden können. Denn Schädlinge hat die Wunderpflanze noch keine.
 
Darüber hinaus bindet Miscanthus so viel CO2 wie keine andere Pflanze, die man in Deutschland anbaut. Grund dafür ist das schnelle Wachstum und die deshalb häufigere Photosynthese3.

Wer dachte, dass dies schon genug imposante Eigenschaften waren, sieht sich allerdings getäuscht. So dient das Gras als Rückzugsort für viele Tierarten im Winter und hilft aktiv beim Erosionsschutz durch eine Humusstärkende Mulchschicht der abfallenden Blätter4.
 
Die erfreuliche Nachricht ist, dass Miscanthus seit einigen Jahren von der EU gefördert und in Deutschland schon auf 5500 Hektar Land angebaut wird. Ralf Pude, Professor für nachwachsende Rohstoffe, prophezeit der Wunderpflanze sogar einen regelrechten Boom in den nächsten Jahren5.
 
Wir finden, dass dieses Beispiel wieder einmal zeigt, dass die besten Innovationen aus der Natur kommen. Ein nachwachsender Rohstoff, der CO2 bindet und gleichzeitig als Energielieferant dienen kann ohne schädliche Schadstoffe oder Feinstaub abzugeben, ist ein wahres Wunder der Natur. Wir freuen uns auf jeden Fall schon, den ersten Miscanthus-Pellet in einem unserer kleinen Häuser zu verheizen, um damit nachhaltig unser kleines Zuhause zu wärmen.
 
Wir wünschen Euch einen schönen Mittwoch und hoffen, dass Ihr die längeren Tage genießt!


Quellenangaben:

1Deutschlandfunk Kultur: Ein Heizungsbauer als Nachhaltigkeitspionier.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/miscanthus-gras-energie-100.html?ct=t(2021_01_21)&mc_cid=c133affd75&mc_eid=b9f7de0c1b
(abgerufen am 25.01.2022)

2Ebd.

3Ebd.

4Ebd.

5Ebd.